geschichte

Seit 1885 versammeln sich deutschsprachige Christen im Herzen der Stadt Barcelona unter Gottes Wort, um miteinander Gottesdienst zu feiern und Gemeinschaft zu pflegen.

 

Die Gemeinde versteht sich seit Anfang an als Unierte Gemeinde. Ihr  Selbstverständnis bezieht sich somit auf alle reformatorischen Bekenntnisschriften und auf die Theologische Erklärung von Barmen. Lutheraner, Calvinisten und Zwinglianer feiern bei uns gemeinschaftlich ihren Glauben.

 

Vom Wort Gottes soll der Geist ausgehen, der Frieden, Gemeinschaft und Versöhnung schafft.

 

1885 gründeten deutsche, österreichische und schweizerische Familien im Vertrauen auf Christus und mit Hilfe der Familie Fliedner und der Unterstützung der Konsulate die erste deutschsprachige evangelische Gemeinde in Spanien.

 

Es begann mit einer Gründungsgemeinde von 56 Mitgliedern in einer Baptistenkapelle. Anschließend versammelte man sich in einer angemieteten Kapelle in der Altstadt. 1903  konnte man sich in der ersten Kirche mit Pfarrhaus und Schule in der Carrer Moyà versammeln. Diese verkaufte die Gemeinde 1941, um 1942 ein neues Gemeindezentrum, gebaut von Otto Bartnig, in der Carrer de Brusi 94 zu beziehen.

 

Wir verstehen uns als einladende und offene Gemeinde. Im Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen ist unsere Gemeinde ein Ort protestantischer Identität. Unsere Grundorientierung gewinnen wir aus dem Umgang mit der biblischen Tradition, aus dem Gottesdienst und der Gemeinschaft im Abendmahl.

 

So versuchen wir, ein kritisches Gegenüber der gängigen Wertmaßstäbe und Ideologien unserer Zeit zu sein. Zugleich bemühen wir uns, darin in verantworteter Freiheit der Welt und ihren zentralen Lebensfragen mögliche Antworten zu finden. Eine christliche Gemeinde sollte über den Tag hinausschauen, denn wir haben eine Hoffnung über alle Grenzen und Zeiten hinweg.

 

Wir fühlen uns als Gemeinde einem großen deutschen Theologen und ehemaligen Vikar in unserer Gemeinde (von 1928/29) Dietrich Bonhoeffer, in unserem Denken, Handeln und Tun verpflichtet. Er sagte: „Wenn schon die Illusionen bei den Menschen eine so große Macht haben, dass sie das Leben in Gang halten können – wie groß ist dann erst die Macht, die eine begründete Hoffnung hat?“ und er fährt fort: „Deshalb ist es keine Schande, zu hoffen, grenzenlos zu hoffen.“

 

Diese in Jesus Christus begründete Hoffnung, die der Grund unseres Glaubens und Handelns ist, gibt uns Christinnen und Christen die Freiheit und den Mut, unsere Welt aktiv mitzugestalten. Das reiche und lebendige Leben in unserer Gemeinde, die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen des öffentlichen und kulturellen Lebens und die ökumenische Gemeinschaft mit den anderen Konfessionen geben Zeugnis dafür.